Spielplatz am Westerhof: Bauausschuss verweigert Genehmigung – Dr. Greither im Gespräch

In diesem Bereich des weitläufigen Areals des Westerhofs soll der Spielplatz entstehen.

Ergänzung vom 01. Februar / 08:55 Uhr
Andreas Greither, der Eigentümer des Hotels Der Westerhof, hat uns in einem Kurz-Interview erzählt, wie Er nach der Absage durch den Tegernseer Bauausschuss den geplanten Spielplatz doch noch umsetzen möchte.

Tegernseer Stimme: Herr Dr. Greither, wie sehen sie die Chancen, dass Sie sich mit dem Landratsamt auf den geplanten Standort einigen können?

Andreas Greither: Die sehe ich als sehr groß an. Insbesondere da direkt an unserem Haus und übrigens auch am geplanten Spielplatz einer der wichtigsten Wanderwege entlanggeht und damit keine wahrnehmbare zusätzliche Lärmbelästigung für die beiden Nachbarn entstehen würde.

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Tegernseer Stimme: Und wie werten Sie den Einwand, dass es durch die vielen Kinder zu einer Lärmbelästigung der Nachbarn kommen würde?

Andreas Greither: Naja, wir rechnen mit 6-8 Kinder, die sich bei uns im Haus parallel aufhalten können. Wir sind ja von Haus aus kein Kinderhotel und damit sind auch einfach unsere Kapazitäten nicht auf mehr ausgerichtet. Insofern muss man schon unterscheiden zwischen einem öffentlichen Kinderspielplatz oder einem Kindergarten und dem was wir hier auf Hotelgelände vorhaben.

Tegernseer Stimme: Wollen oder müssen Sie das Konzept eventuell ändern um eine finale Baugenehmigung zu erhalten?

Andreas Greither: Das wissen wir noch nicht. Aber es ist angedacht das ganze mit einer Art Alpenlehrpfad zu verbinden, damit eine Spielweise erziehlt wird, die eher einen lehrenden Charakter hat.

Tegernseer Stimme: Und was sagen Sie zu den alternativen Standortvorschlägen aus dem Tegernseer Gremium? Beispielsweise weiter in Richtung Hotel?

Andreas Greither: Also dazu muss ich sagen, dass wir uns schon sehr viel Mühe gegeben haben. Und zwar in Form eines Gutachtens. Und nach sehr intensiven fachlichen Überlegungen stellt der Plan, den wir eingereicht haben, unsere absolute Präferenz dar. Wenn es der Ort nicht werden kann, werden wir davon absehen überhaupt einen Kinderspielplatz aufzubauen. Dafür ist der Aufwand einfach zu groß.

Aber wie Eingangs gesagt bin ich sehr zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden mit der am Ende alle leben können. Und das wichtigste: Die Kinder bekommen ihren Platz unter Aufsicht der Eltern.

Ursprünglicher Artikel vom 25. Januar mit der Überschrift “Spielplatz unerwünscht – Bauausschuss verweigert Westerhof die Genehmigung”:
Und täglich grüßt das Murmeltier. So oder so ähnlich muss sich der Eigentümer des Westerhofs fühlen. Jedes mal wenn er einen Vorschlag zur Erweiterung oder Änderung seines Hotels im Tegernseer Bauausschuss einreicht, kommt dieser am nächsten Morgen mit einer Ablehnung zurück.

Das letzte Mal so geschehen bei der Gestaltung der Fassade im vergangenen Jahr. Und auch heute früh gab es wieder einen negativen Bescheid aus dem Tegernseer Rathaus.

Worum es geht ist schnell erzählt:
Andreas Greither, Eigentümer des Westerhofs, möchte eine Art große Spielelandschaft mit Klettermöglichkeiten und Wasserlauf für die Kinder seiner Gäste auf dem Gelände errichten. Eigentlich keine große Sache. Das Grundstück ist groß. Die Idee etwas für Kinder zu machen könnte man als eher positiv bezeichnen.

Dagegen sprechen jedoch zwei Dinge:
1. Der Bebauungsplan gibt die Errichtung des Kinderspielplatzes in der geplanten Form nicht her. Das bedeutet er müsste geändert werden, was die Mitglieder des Bauausschusses tendenziell nicht möchten.

An den Park des Westerhofs grenzen rechts zwei Einfamilienhäuser an. Nur unterbrochen durch den Wanderweg der hoch zur Neureuth führt. Diese Nähe zum geplanten Spielplatz könnte zu Problemen führen.

2. Die künftige Spielelandschaft befindet sich in einem Bereich des Grundstücks, welches an die nebenan wohnenden Nachbarn angrenzt. Die Befürchtung liegt nahe, dass es aus Lärmgründen zu neuen Rechtsstreitigkeiten zwischen Hotel und Bewohner kommen würde.

Peter Janssen (Bürger Liste): Es liegt hier eine Interessenskolission vor. Wir finden den Plan gut. Aber nach Osten grenzt ein Wohngebiet an. Und da es hier eine Alternative für den Ort des Spielplatzes gibt, sollte man die auch in Betracht ziehen. Denn ansonsten ist der Ärger vorprogrammiert.

Wobei bei der Einschätzung zur Spielelandschaft bereits unterschiedliche Ansichten im Ausschuss existieren.

Christine Laprell (CSU): Ein Kinderspielplatz ist kein schöner Anblick. Der Antragssteller sollte meiner Meinung nach den anderen sanierungsbedürftigen Platz unterhalb des Hotels nehmen.

Im Laufe der Diskussion wird es auch klarer, worum es dem Tegernseer Bauausschuss eigentlich geht.

Heino von Hammerstein (Bürger Liste): Es fehlt hier am Gesamtkonzept. Wir haben immer wieder kleine Änderungen. Aber das große Bild – ein Masterplan – fehlt.

Und Anton Staudacher (CSU) ergänzt:

Wir können doch nicht den Bebauungsplan 5 mal im Jahr anpassen.

Und so soll es dann sein. Einstimmig wird der Antrag mit dem Hinweis auf das benötigte Gesamtkonzept inklusive Freiflächengestaltung, abgelehnt.
Auf dass der mittlerweile berühmt-berüchtigte Masterplan doch noch kommen möge.

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