Am 16.09.2022 verständigten mehrere Verkehrsteilnehmer gegen 15:00 Uhr den Polizeinotruf. Alle gaben an, dass auf der A8 in Fahrtrichtung Salzburg ein roter SUV mit französischen Kennzeichen mehrfach über den Standstreifen überholte und in “halsbrecherischer Weise überwiegend mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr”, das teilt die Polizei mit.
Die Geschwindigkeit betrug teilweise deutlich über 150 km/h. Auf Höhe Irschenberg konnte das Fahrzeug dann durch eine zivile Streifenbesatzung eines Video-Fahrzeuges der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim gesichtet werden. Die Polizei erklärt:
Der Fahrer überholte trotz starken Verkehrsaufkommens mehrfach rechts und gefährdete beim Einscheren andere Verkehrsteilnehmer. Zudem musste andere Fahrzeuge stellenweise sehr stark abbremsen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
Als die Polizisten versuchten, den roten Renault zu stoppen, ignorierte das der Fahrer. Auch eine uniformierte Streifenbesatzung der Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim missachtete der Fahrer und fuhr mit zirka 140 km/h an einem Stau auf Höhe Irschenberg vorbei. Dazu nutze der Fahrer auch den Pannenstreifen der Autobahn.
Mit mehreren zivilen und uniformierten Streifenbesatzungen der Grenzpolizei Raubling und der Verkehrspolizei Rosenheim, konnte der Fahrer auf Höhe Bad Aibling schließlich gestoppt werden. Hierfür wurde die Autobahn für rund 20 Minuten teilweise gesperrt.
Zwei Tramper stehen unter Schock
Der Fahrer war ein 55-jähriger Mann aus Brasilien. Mit im Auto zwei deutsche Männer. Sie hatten lediglich nach einer Mitfahrgelegenheit nach Italien gesucht und sind an der Raststätte kurz zuvor ins Auto gestiegen. Die Polizei sagt:
Bereits unmittelbar nach dem Verlassen des Rasthofes bereuten die zwei Männer ihre Entscheidung und forderten den Fahrer auf, sein Fahrzeug zu stoppen. Dieser Aufforderung kam der Fahrer jedoch nicht nach und blieb nicht mehr stehen.
Beide blieben bei dem Vorfall glücklicherweise unverletzt, standen jedoch unter Schock und bedankten sich mehrfach bei der Polizei für das rasche Eingreifen.
Fahrer wird in Klinik eingewiesen
Der 55-jährige Fahrer soll sich nach Angaben der Polizei in einem psychischen Ausnahmezustand und unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln befunden haben. Er wurde noch am selben Tag in eine Fachklinik eingewiesen. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Staatsanwaltschaft München II führt die Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim alle weiteren Ermittlungen. Unter anderen muss sich der Fahrer wegen Freiheitsberaubung, Gefährdung des Straßenverkehrs und Nötigung verantworten.
Weitere Ermittlungen ergaben zudem, dass der 55-Jährige bereits über mehrere Kilometer mit der beschriebenen Fahrweise über die Autobahn A8, A99 und A9 gerast war. Sollten Sie am Freitag von einem roten Renault SUV mit rotem französischen Kurzzeitkennzeichen gefährdet worden sein oder sind Zeuge dieser Irrfahrt geworden, werden Sie gebeten, die Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim unter der Telefonnummer 08035-9068-0 zu verständigen.
In diesen Zusammenhang warnt die Polizei eindringlich: “Steigen Sie niemals in ein fremdes Fahrzeug, ohne den Fahrer oder die Insassen zu kennen.”
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