Tegernseer Brauhaus in Gmund: Zufahrt zum Gewerbegebiet hat einen neuen Namen

Siebte Anmerkung vom 10. November / 16:43 Uhr
Der Gmunder Bauauschuss hat sich gestern auf einen definitiven Straßennamen für die Zufahrt zum neuen Gewerbegebiet an der Kreuzstraße geeinigt. Nachdem es ja das letzte Mal nicht geklappt hat und Vorschläge wie “Herzog-Max-Straße” keine Befürworter finden konnten, hat man sich dieses Mal schon in einer Vorbesprechung die unterschiedlichsten Vorschläge angeschaut.

Mit “Am Kanzlerfeld” hat sich am Ende der authentischste Name durchgesetzt. Da ganz in der Nähe der Kanzlerhof steht, ist die Lösung laut Bürgermeister von Preysing “ein gewachsener Name, der nichts künstliches hat.”

Sechste Anmerkung vom 14. Oktober / 10:54 Uhr
Die Zufahrtsstraße zum neuen Gewerbegebiet Kreuzstraße, in dem die Tegernseer Brauerei gerade ihre neue Abfüllanlage baut, braucht einen Namen. Der Gmunder Bauausschuß durfte sich am Dienstag mit dem Thema befassen. Und die Entscheidung war eindeutig: Vertagung bis zur nächsten Sitzung.
Auch wenn es einige Vorschläge gab. Die Brauerei hatte beispielsweise den Namen “Herzog-Max-Straße” ins Rennen geschickt. Den fand die Mitglieder des Ausschusses allerdings nicht so prickelnd.

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Wir sollten keine Straßen nach lebenden Personen benennen, die für Gmund nichts außergewöhnliches bewegt haben

so Wolfgang Rzehak von den Grünen.

Auch der Vorschlag Hopfenweg aus dem Gremium konnte sich nicht durchsetzen. In 4 Wochen soll deshalb nochmal diskutiert werden. Dann aber auf Basis schon im Vorfeld eingegangener und bewerteter Vorschläge.

Fünfte Anmerkung vom 29. September / 11:32 Uhr
Die Arbeiten an der Baustelle des Tegernseer Brauhauses in Höhe Kreuzstrasse kurz hinter Moosrain haben vor knapp 3 Wochen begonnen. Erstaunlich wie groß das Gelände am Ende doch ist, wenn man die Erdarbeiten sieht. (3 Bilder)

Bauarbeiten Brauhaus Tegernsee an der Kreuzstrasse / Tegernseer Stimme

Bauarbeiten Brauhaus Tegernsee an der Kreuzstrasse / Tegernseer Stimme

Bauarbeiten Brauhaus Tegernsee an der Kreuzstrasse / Tegernseer Stimme

Vierte Anmerkung vom 01. September / 09:57 Uhr
Gestern Abend war es soweit. Mit 10:1 Stimmen beschloss der Gmunder Ortsplanungsausschuss den minimal angepassten Bebauungslan Nr. 44 für das “Gewerbegebiet Kreuzstrasse – Brauerei”.
Zuvor waren die eingegangenen Stellungnahmen der Behören und Privatpersonen durchgesprochen worden. Viele Einwände gab es dabei nicht. Und somit auch nicht vieles was man im Bebauungsplan hätte noch ändern müssen.
Den größten Block an Einwänden hatte der Bund Naturschutz (siehe Anmerkung vom 19. August weiter unten) eingebracht. Einen Tag vor Ablauf der Frist der zweiten Auslegungsrunde, was wiederum Georg von Preysing nicht sehr gefiel:

Der Bund Naturschutz hat ja schon 3 Jahr gewusst was da draußen passiert. Die warten dann bis zum letzten Tag. Ich sag mal aus medienrechtlichen Gründen. Weil wenn man sich anschaut wie die das in die Presse gebracht haben….

Das Gebiet für die Brauerei. Links daneben die BSA.

Die wichtigsten Einwände des BN:
– Verlust von 5 Hektar landwirtschaftlicher Fläche
– Das Bauvorhaben führt wirklichen Landschaftsschutz im Landkreis Miesbach ad absurdum
– Es gefährdet das umgebende Landschaftsschutzgebiets
– Die Flächenversiegelung durch die Bebauung stellt einen erheblichen Eingriff in die freie Landschaft dar
– Zusätzlicher Verkehr
– Zersiedelung der schützenswerten Landschaft

Dazu die Stellungnahme der Gemeinde Gmund:

Der Gemeinde ist durchaus bewusst, dass mit dem vorliegenden Vorhaben Beeinträchtigungen für die Natur und das Landschaftsbild auftreten werden und es gleichzeitig zu einer Inanspruchnahme von landwirtschaftlicher Nutzfläche kommen wird. Das wäre aber auch an einem anderen Standort der Fall.

Zur Vermeidung erheblicher Eingriffe in den Naturhaushalt wurden deshalb umfangreiche Minimierungsmassnahmen festgesetzt. So wurde in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde ausreichend große Abstandsflächen zu den benachbarten Hagen festgelegt. Desweiteren werden private Grünflächen zur Reduzierung des Versiedelungsgrades bereitgestellt. Mit der Festsetztung einer Baumhecke entlang der B472 wird eine wirksame Grüneinbindung des Vorhabens erreicht und so die Auswirkungen auf das Landschaftsbild wesentlich vermindert.
Dabei ist anzuführen, dass die Naturschutzbehörde der Herausnahme dieses Bereichs aus dem Lanschaftsschutzgebiet zugestimmt und genehmigt hat.

Zum anderen steht die Gemeinde Gmund auch in der Verantwortung heimische Betriebe zu unterstützen und so die Wirschaftskraft mit all seinen positiven Effekten am Standort Tegernsee zum Wohle der Allgemeinheit zu erhalten.
Der geplante Standort eigenet sich aufgrund seiner Vorbelastung durch die bereits bestehende BSA-Anlage und durch die verkehrsgünstige Anbindung für ein Vorhaben dieser Größenordnung. Außerdem wird der Ort Tegernsee und das Tegernseer Tal zukünftig durch die Teilauslagerung von Produktionsteilen der Brauerei am Standort Kreuzstrasse entlastet.

Für ein Vorhaben dieser Größenordnung steht kein besser geeigneter Alternativstandort auf dem Gemeindegebiet Gmund zur Verfügung, bei dem geringere Auswirkungen auf die Schutzgüter zu erwarten wären.

Eine Änderung der Planung ist nicht veranlasst.

Zum Schluss wies der Bürgermeister noch darauf hin, dass der Bauantrag bereits parallel gestellt wurde. Zusammen mit dem beschlossenen Bebauungsplan bedeutet das, dass die Baugenehmigung für die neue Abfüllanlage bereits nächste Woche vorliegen kann.

Einem raschen Baubeginn steht dann auch nichts mehr im Weg. Und das dürfte auch ganz im Sinne der Brauerei sein.

Dritte Anmerkung vom 30. August / 09:59 Uhr
Morgen ist es soweit. Die eingegangenen Stellungnahmen im Rahmen der öffentlichen Auslegung werden in der Sitzung des Gmunder Ortsplanungsausschusses behandelt. So wie es aussieht gibt es derzeit aber keine kritischen Einwände, die das Projekt “Gewerbegebiet Kreuzstrasse – Brauerei” scheitern lassen könnten. Spannend wird aber trotzdem sein, wie sich die Einwände, gerade der Träger öffentlicher Belange (staatliche Behörden), auf die Pläne auswirken werden.

Die öffentliche Sitzung startet übrigens um 19 Uhr. Rathaus Gmund, Kirchenweg 6, Sitzungssaal.

Zweite Anmerkung vom 19. August / 11:57 Uhr
Momentan wird von vielen der geplante Neubau des Logistikzentrums des Tegernseer Brauhauses in Gmund diskutiert. Der Bund Naturschutz (BN) mokiert sich über die Flächenversiegelung von 3 Hektar grüner Wiese und befürchtet einen starken Eingriff in die freie Landschaft. Außerdem wird der zusätzliche Verkehr bemängelt. Die Tegernseer Schutzgemeinschaft beschwerte sich öffentlichkeitswirksam über eine Verschandelung des grünen Tors zum Tegernseer Tal. Auch uralte Wanderwege würden durch den Bau zerstört.

Das man den Bau auch durchaus anders sehen kann, geht in der Diskussion etwas unter. Klar wird hier eine Wiese “geopfert” um einer Gewerbefläche zu weichen. Klar liegt diese Wiese auch am Tor zum Tal und fällt jedem Besucher ins Auge. Der Grund dafür ist aber eigentlich ganz einfach: Das ist das Tor zum Tal, weil da die Hauptstraße ist. Und auf der Hauptstraße geht’s zur Autobahn. Von da kommen die Besucher und nach da fahren die LKWs der Brauerei. Und genau da, an der Hauptstraße, macht ein Gewerbegebiet doch eigentlich am meisten Sinn. Und der vom BN angeprangerte “Mehrverkehr” ist auch bisher über die Hauptstraße gefahren – nur eben weiter bis Tegernsee, durch das halbe Tal.

Wir haben heute mit Christian Wagner, dem Geschäftsführer der Brauerei gesprochen. Wir wollten einfach wissen, was der Neubau eigentlich für Gmund bringt und was er Tegernsee nimmt. Und da ist einiges auf der Haben- und einiges auf der Sollseite zu verbuchen:

  • Gmund profitiert in erster Linie von den Zahlungen durch die Gewerbesteuer. Die Abgaben errechnen sich aus einem Schlüssel aus den am neuen Standort beschäftigten Mitarbeitern und deren Gehältern. Genaue Summen lass sich aber noch nicht beziffern.
  • Tegernsee wird genau diesen Anteil der Gewerbesteuer verlieren.
  • Ca. 30 Mitarbeiter werden am neuen Standort arbeiten. Die meisten werden vom Standort Tegernsee abgezogen.
  • Insgesamt hat die Brauerei 4-5 neue Mitarbeiter eingestellt, die jetzt schon für den neuen Standort eingelernt werden. Darunter 2 Auszubildende.
  • Der Schwerlastverkehr, der bisher von der Brauerei durchs Tal gefahren ist, wird künftig bereits an der Kreuzstraße abgefangen. Das bedeutet rund 10 LKW pro Tag weniger im Tal.
  • Zwischen der Brauerei in Tegernsee und der gepanten Abfüllanlage in Gmund wird ein Werksverkehr stattfinden. In erster Linie Tanklastwagen, die das Bier zur Abfüllung nach Gmund bringen. Allerdings deutlich weniger LKW als bisher.
  • Der komplette Eigenfuhrpark der Tegernseer Brauerei wird an den Standort Gmund verlagert.

Und ganz nebenbei – und wirklich nur unsere eigene Meinung – wird ein Wirtschaftstandort neben dem Tourismus im Tal gefestigt. Eingleisig fahren hat noch niemanden weitergebracht. Und die Bedingungen für die Brauerei in Tegernsee sind ganz offensichtlich sehr beengt und begrenzt. Das Bier ist gut, die Nachfrage auch. Und wenn man den Unternehmern nicht die nötigen Bedingungen schafft, werden sie einfach irgendwann komplett abwandern. Dann bleibt dem Tal noch der gute Name für ein gutes Bier. Gearbeitet wird dann wo anders und wir können uns endlich wieder an den grünen Wiesen erfreuen..

Anmerkung vom 22. Juli / 16:15 Uhr
In der letzten Sitzung des Gmunder Ortsplanungsausschusses wurde auch der monumentale Bau der neuen Abfüllanlage der Tegernseer Brauerei vorgestellt. “Monumental” ist das richtige Wort wenn man sich mal die Masse durchliest:
Länge: 104 Meter
Breite: 98 Meter
Höhe: Bis zu 10,70 Meter

Zum Gebäude mit Bürotrakt kommen noch zwei Türme: Einer mit einem Misch- und ein Ausgleichsbecken zur Abwasser-Vorbehandlung. Ein zweiter mit einem Kohlendioxid-Vorratstank.

In der unten dargestellten Ansicht sieht man die beiden Türmen (Nord-Ansicht) sowie den etwa 1 Meter höheren Bürotrakt (auf der linken Seite der Süd-Ansicht):

Die Brauerei in der Nord-Ansicht

Die Brauerei in der Süd-Ansicht

Diskussionen gab es im Ortsplanungsausschuss übrigens keine und der Bauantrag wurde einstimmig angenommen. Jetzt hoffen die Verantwortlichen bei der Brauerei auf eine schnelle Teilbaugenehmigung. Dann könnte es schon bald losgehen mit den Erd- und Gründungsarbeiten.

Spannend wäre natürlich eine grundsätzliche Diskussion darüber, ob Tegernsee den Wegfall einer so großen Gewerbesteuerquelle einfach so verkraften kann. Oder warum dass die Stadt Tegernsee einfach so hinnimmt. Wer weiß vielleicht war der Herzogin auch einfach der Gewerbesteuersatz in Tegernsee – zusammen mit Miesbach übrigens der höchste im Landkreis – zu hoch. Fragen über Fragen. Mal schaun vielleicht wird darüber in den kommenden Stadtratssitzungen nochmal diskutiert werden.

Ursprünglicher Artikel vom 12. Juni:
Gegen den geplanten Bau des Brauhaus Tegernsee in Gmund bestehen kaum Einwände der betroffenen Behörden. Der Naturschutz hat kleinere Einwände, die das Vorhaben aber nicht gefährden dürften. Den Waakirchner Einwänden wurde zum Teil Rechnung getragen, zum Teil aber auch nicht. Wenn alles gut geht, startet der Bau im September.

Aber von Anfang.

Die Pläne für den Neubau der Abfüllanlage und des Logistikzentrums des Brauhaus Tegernsee, sind die letzten Monate öffentlich ausgelegt gewesen und den betroffenen Trägern öffentlicher Belange zur Einsicht vorgelegt worden. Das ist ein ganz normales Verfahren bei Bauvorhaben in dieser Größenordnung. Kurz zur Erklärung: In diesem Verfahren werden im Vorfeld alle informiert, die in irgendeiner Weise von dem entsprechenden Bauvorhaben betroffen sind. Dazu gehört in diesem Fall z.B. die Nachbargemeinde Waakirchen aber auch Institutionen wie das Landratsamt, das Amt für Naturschutz, Amt für Wasser aber auch Firmen wie die Telekom, der Stromversorger usw.

Jeder darf in diesem Zeitraum seine Befürchtungen, Hinweise und manchmal auch Vorschläge und Ängste einbringen. Zum Beispiel weißt dann die Telekom darauf hin, dass da ein Kabel liegt, die Kläranlage sagt, dass die Kapazitäten reichen und der Naturschutz sagt, dass das Bauvorhaben ziemlich blöd für den Kriechsellerie ist. Das soll verhindern, dass am Ende irgendwas schief geht und im schlimmsten Fall wegen dem Neubau die Kläranlage überläuft oder sowas.

Im Anschluss an die öffentliche Auslegung der Pläne gehen die Stellungnahmen dann wieder zurück an die Gemeinde Gmund und werden dort abgearbeitet.

Kaum Einwände nach der öffentlichen Auslegung

Das ist letzten Dienstag im Gmunder Ortsplanungsausschuss das Thema gewesen. Und kurz gesagt: Die meisten hatten keine Einwände. Das Straßenbauamt hat nichts dagegen, die Emisionsbehörde sagt, dass aufgrund der geringen zu erwartenden Lärmentwicklung sogar Betriebswohnungen erlaubt wären. Die Nachbargemeinde Waakirchen hätte sich gerne einen Ausbau des Weges Richtung Waakirchen gewünscht – das wurde aber vom Gmunder Ausschuss abgelehnt; dafür wurde der geplanten Eingrünung des Geländes zugestimmt (Wir haben hier schon darüber berichtet). Die Telekom weißt auf ein kleines Kabel hin und der Stromversorger sagt, dass er für die Versorgung künftig eine weitere kleine Trafostation in der Nähe bauen muss.

Jede einzelne Stellungnahme aufzuzählen wäre hier erstens zu lange und zweitens zu langweilig. Das braucht auf der Sitzung schon eine halbe Stunde und endet immer gleich: “Die Stellungnahme wurde zur Kenntnis genommen. Ein weiterer Handlungsbedarf besteht nicht.” Abstimmung. Einstimmig. Wobei… das stimmt  nicht ganz: Die Grüne Gemeinderätin Helga Wagner hat gegen alles gestimmt. “Aus Prinzip” wie sie sagte. Immerhin hat sie gegen den kompletten Bau gestimmt. Das ist jetzt ihre Konsequenz.

Die Naturschutzbehörde weisst daraufhin….

Und aus der Richtung kamen auch die einzigen wirklichen Einwände gegen den Bau: Die Naturschutzbehörde war nicht einverstanden mit der Gebietseinordnung, die das Gmunder Rathaus vorgenommen hat. Die hatte das Gebiet als “Gebiet geringer Bedeutung” klassifiziert. Laut Naturschutz ist es aber ein “Gebiet mittlerer Bedeutung” für die Natur. Grund für die unterschiedliche Einordnung ist in erster Linie das Wasser. Laut Naturschutz ist das Grundwasser schützenswert und deshalb als “mittel” einzustufen. Laut dem anwesende Architekten ist das Wasser allerdings schon vorbelastet durch andere Gewerbeflächen, die in Fließrichtung gesehen, vor der Brauerei kommen. Zu schützen ist da also nichts mehr – ist sein Argument. Außerdem betonte er, dass der Grundwasserspiegel an dieser Stelle mit rund 20 Meter sehr tief liege.

Gefährlich für den Bau wird allerdings keiner der Einwände werden.

Wenn jetzt alles, wie erwartet, glatt durchgeht, hofft die Brauaerei noch heuer im September mit dem Bau anfangen zu können. In insgesamt drei Bauabschnitten soll so in den nächsten Jahren auf dem rund 5 ha großen Gebiet das neue Abfüll- und Logistik-Zentrum entstehen.

Tegernseer Bier kommt dann quasi ein bisschen aus Gmund.

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