Es muss eine sehr angenehme Dienstreise für Bauunternehmer Peter Schwarzenberger und seine Mitarbeiterin Heidi Kohlhauf in die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs gewesen sein. Denn selbst nach ihrer Rückkehr ist die Kauffrau noch sichtlich angetan von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit ihres Kunden in Abu Dhabi.
Erst im Herbst vergangenen Jahres ist das Lenggrieser Unternehmen Schwarzenberger in das Projekt in Tegernsee-Süd eingestiegen, wie Kohlhauf erzählt. Zuvor habe eine Fertighaus-Firma das Haus am Seeufer in der Schwaighofstraße betreut und erste Pläne eingereicht. Die Herrschaftsvilla mit 785 Quadratmetern Wohnfläche wurde vor ziemlich genau einem Jahr vom Tegernseer Stadtrat genehmigt.
Fertighaus-Firma überfordert
Wie berichtet, entzündete sich Kritik an der „unrhythmischen“ Anordnung der „zu vielen Sprossenfenster“. Auch die Quergiebel entsprachen nicht der Gestaltungssatzung. Mit den Änderungswünschen war offenbar die Fertighaus-Firma überfordert, meint Kohlhauf, denn jede Steckdose müsse im Fertigbau bereits vorher festgelegt werden. Zudem habe die Firma nicht die im Uferbereich notwendige Bohrpfahl-Gründung übernehmen wollen.
So sei dann der Generalunternehmer Schwarzenberger über einen Bekannten AlSuwaidis ins Spiel gekommen. Ab Herbst vergangenen Jahres wurde dann die Baupläne überarbeitet, Veränderungen in der Höhe und an den Giebeln vorgenommen. Ende Februar passierten Schwarzenbergers Tektur-Pläne den Tegernseer Stadtrat dann auch mit geänderten Zu- und Abfahrten zum Haus. Mit der Auflage, dass der Stauraum bei der Zufahrt eingehalten werde. Die Doppelgarage wurde im Haus ohne Keller integriert.
Der „Scheich“ ist kein Scheich
Derzeit wird der Gehweg zur Schwaighofstraße abgesenkt. Nächste Woche soll laut Kohlhauf die Bohrpfählung erfolgen. Bereits Ende Juni sollen die Rohbauarbeiten beginnen, die Fertigstellung ist erst für Ende nächsten Jahres geplant, so Schwarzenbergers Mitarbeiterin nach ihrem Besuch beim Generaldirektor des Nuklearprogramms der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
Der 58-Jährige lege größten Wert darauf, dass er hierzulande nicht als Scheich bezeichnet werde. „Dieser Titel ist nur einem Mitglied des Königshauses vorbehalten“, zitiert Kohlhauf ihren Auftraggeber. Der stamme zwar aus einer ganz bürgerlichen Familie, doch inzwischen habe er es zu einigem Ansehen gebracht.
Schon seit zehn Jahren besuche AlSuwaidi in seinen Urlauben den Tegernsee. „Er hat ihn lieben gelernt“, erzählt Kohlhauf. Die Familie aus Abu Dhabi würde begeistert Radfahren, Bergwandern und Skifahren. Daher nun der Zweitwohnsitz mit zehn Schlafzimmern. Immerhin bestehe die „ganz herzliche Familie“, so Kohlhauf, aus jeweils zwei Söhnen und Töchtern, sowie bald vier Enkelkindern. Sie müsse nahezu täglich Fotos nach Abu Dhabi senden, „mit Blumen und Blüten vom Tegernsee“.
SOCIAL MEDIA SEITEN