Blaues Auge für blaues Blut

Der erste Advent ist da und eine weitere Tal-Woche geht zu Ende. Wir blicken diese Woche zurück auf mitreißende Reden, ein Adelshaus mit Kahlschlagträumen und einen Bürgermeister, der ein echter Steher ist.

Was war los im Tegernseer Tal?

Das kleine „Rust“ am Oedberg. So verkauft unser Gmunder Lieblingsbaumagnat die Vergrößerung des Oedberg-Areals. „Rust“ – Wer keine Schratzen daheim hat, weiß nicht um den Horror, der diesen Namen umgibt. Es handelt sich um einen Freizeitpark, den gestresste Eltern mit ihren konsumfreudigen Kids besuchen, um noch gestresster zu sein, um aber diesmal noch dafür zu zahlen. Funktioniert auch mit Legoland.

So etwas wird am Oedberg, jenen Vergnügungshang am Taleingang links geplant. Warum auch nicht? Kinder brauchen Bewegung. Und da wir nur von schnöder Natur, von Wäldern, Bächen und Bergen umgeben sind, die für Kinder mittlerweile gar keinen Freizeitwert mehr darstellen, ist das eine echte Bereicherung. Schön wäre etwas mit Überdachung, damit auch das Wetter nicht stört beim kostenpflichtigen Kinderwegbeschäftigen, finden die Rabeneltern in der Redaktionsvoliere.

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So, die Ära ist durch

Seine letzte Bürgerversammlung: Peter Höß hat in einer mitreißenden Rede noch einmal seine Erfolge der letzten zwölf Jahre abfeiern können. Ein kochender Saal, frenetisch applaudierende Massen – halt wie immer auf Wiessees Versammlungen. Ungeteilte Begeisterung, die vom brillanten Kommunikator und seinem stets gut gelaunten zweiten Mann Robert „Red“ Huber immer wieder auf‘s Neue angefacht wurde. Der verabschiedete sich, und wir Störenfriede sagen an dieser Stelle Danke und Vergelt`s Gott an beide Politiker für viele Themen und kontinuierliche Gesprächsbereitschaft.

So, die Ära ist durch. Und jetzt schließen wir alle einmal die Augen, stellen uns den ersten Tag des zukünftigen Bürgermeisters Florian Sareiter vor. Wie er in das Büro des Bürgermeisters tritt, sich in den Sessel setzt, den Hebel betätigt, der den Sessel nach oben gleiten lässt und einen Kaffee bestellt. Das lassen wir sacken und schauen mal, was das mit uns so macht, wispern die Trauma-Spezialisten der Tegernseer Stimme.

Beim Adel regnet es rein

Bei Adels regnet es sozusagen derzeit ins Schloss. Die Hohenzollern wollen mehr von diesen wiederhaben, und das gemeine Volk sagt… nein – ganz ohne Guillotine.

Auch im Süden läufts nicht immer so wie in den tausend Jahren zuvor: Da war das Hochwohlgeborene, von Gott nahezu gesandte Herzogliche Haus zu Tegernsee, welches uns nicht nur das feine Brauhaus mit seinen wunderbaren Gästen schenkt, sondern auch mit so großartigen Unternehmern wie Peter Hubert aufwartet. Die haben Gestrüpp und Bäume weggemacht. Und jetzt schlägt das (noch?) republikanisch gesinnte Landratsamt mit dem harten Schwert der demokratischen Rechtsprechung zurück.

Ein niedriger vierstelliger Betrag (Euro, nicht Taler!) muss aus der herzoglichen Schatulle gezahlt werden. Was erlaubt sich das gemeine, bürgerliche Volk da eigentlich?, fragen sich Freunde des deutschen Adels, Knechte und Mägde des Grafen Posztos. Früher wurden sie aus dem Schloss geschleift, später geteert und gefedert. O tempora, o mores.

Wir können auch nett

Aber wenden wir uns den Helden des Alltags zu. Jenen, wie den Bürgermeister von Warngau. Der wurde im Frühsommer von einem Stier angegriffen, schwer verletzt und hat Monate im Krankenhaus und der Reha verbracht. Jetzt kehrt er zurück, will in die dritte Runde. Ein echter Steher, sagen die Rocky-Liebhaber der Redaktion.

Oder Josef Bogner Junior, der mit einer Gruppe von Mitstreitern eine kommunalpolitische Gruppierung für den Gemeinderat in Rottach-Egern auf die Beine stellt. Wer sich neben seinen geschäftlichen Belastungen auch für den Ort in dem er lebt, so einsetzt, verdient unseren Respekt.

Oder die vielen „grünen“ und „roten“ und wenigen “schwarzen” Damen, die sich in Bad Wiessee, Tegernsee und Rottach-Egern für den Rat haben aufstellen lassen. Sie sind der lebende Gegenbeweis zum „Die wollen alle nicht“ Gewäsch mancher kommunalpolitischen Silberrücken, findet der Elisabeth Selbert-Kreis der Tegernseer Stimme und wünscht allen Wohlmeinenden einen feinen 1. Advent. Das gilt vor allem jenen, die diesen in Krankenhäusern verbringen, besonders in Harlaching…

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