Schule der Zukunft

In einer Woche geht’s los für das neue Gymnasium und die FOS in Holzkirchen. Doch schon heute stellten die Schulleiter Landrat Wolfgang Rzehak das neue Gebäude vor. Mit neuem Konzept und hochmoderner Ausstattung soll die Schule für die Zukunft gerüstet sein. Tafelkreide beispielsweise sucht man in der neuen Schule vergebens.

fkf
Zusammen mit den Schulleitern, dem Projektplaner und den Verantwortlichen aus dem Landratsamt besichtigte Landrat Wolfgang Rzehak heute die neue Schule in Holzkirchen

Rund 39 Millionen hat der Bau der neuen Schule mit allen Maßnahmen insgesamt gekostet. Dort werden ab nächster Woche die Fachoberschule (FOS) und das Gymnasium sowie für zwei Jahre auch die Grundschule untergebracht sein.

Derzeit laufen die Vorbereitungen, damit kommende Woche auch alles reibungslos über die Bühne gehen kann. „Das hat höchste Priorität“, versichert der Schulleiter des Gymnasiums, Axel Kisters. So gilt es beispielsweise zu klären, wie der erste Schultag abläuft. „Die Gymnasiasten treffen sich in der Aula, FOS und Grundschüler gehen direkt in ihre Klassenzimmer. Außer die Erstklässler, die treffen sich in der Mensa“, erläutert Kisters.

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Organisatorische Herausfroderung

Überhaupt ist das Zusammenspiel von FOS und Gymnasium im selben Gebäude organisatorisch eine Herausforderung: Pausenzeiten müssen abgestimmt, Klassenzimmer aufgeteilt werden. So müssen beispielsweise die Gymnasiasten eine Viertelstunde früher mit dem Unterricht beginnen, damit nicht alle Schüler gleichzeitig den Pausenhof bevölkern.

Dennoch betonen sowohl Kisters als auch Schulleiter Josef Schlemmer von der FOS die Vorteile einer Zusammenarbeit. So teilt man sich beispielsweise eine Schulsozialarbeiterin. „Und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass einige Schüler von der FOS ihr Praktikum bei uns in der Ganztagsbetreuung ableisten können“, zeigt Kisters auf.

Mehr Verantwortung für die Schüler

Außerdem sieht der Schulleiter auch mit dem zeitweiligen Gast aus der Grundschule eine gute Möglichkeit zur Zusammenarbeit. Schließlich sei der Übertritt von der Grundschule immer ein bisschen schwierig. „Wir haben hier eine einzigartige Chance, die wir eigentlich nutzen müssen“, findet Kisters. Allerdings nur für zwei Jahre. Dann müssen die Grundschüler in ihr neues Gebäude umziehen können. Man brauche den Platz, stellt der Schulleiter klar.

Konzeptionell will der neue neue Schulleiter des Gymnasiums gerne neue Wege gehen. So haben die Schüler keine eigenen Klassenzimmer mehr, sondern müssen je nach Fach die Räume wechseln. Außerdem will Kisters, dass der Unterricht so gut wie immer in Form von Doppelstunden abläuft.

Damit würden die Schüler entlastet und die Lehrer können die Aufgaben mehr verteilen und die Schüler besser einbinden, ist der Schulleiter überzeugt. „Ziel ist es, die Eigenverantwortung der Schüler zu stärken“, so Kisters.

Eine Schule ohne Kreide

Bei der Ausstattung der Klassenzimmer hat der Landkreis ordentlich in die Tasche gegriffen. So sind alle Räume mit hochmodernen Geräten ausgerüstet. Die meisten Klassenzimmer, außer einigen Werkräumen, kommen zum Beispiel komplett ohne Kreide aus. Jeder Lehrer hat ein Tablet vor sich. Wenn dort etwas geschrieben wird, wird dies mittels einem Beamer auf die Tafel projiziert.

Möchte der Lehrer allerdings lieber an der Tafel selbst schreiben, reicht ein sogenannter elektrischer Stift und der Beamer hält auch das auf der Tafel fest. Der große Vorteil: Mit einem Mausklick ist die Tafel wieder „sauber“. Außerdem kann mit diesem System auch ein Computer angeschlossen werden, sodass die Tafel zum Desktop wird auf dem Audiodateien oder Präsentationen abgespielt werden können. „Machen wir uns nichts vor: Das ist die Zukunft der Schule“, meint Kisters.

Dank Tablet und Beamer bleiben die Tafeln im Gymnasium gänzlich sauber
Das Klassenzimmer der Zukunft: Dank Tablet und Beamer bleiben die Tafeln in der neuen Schule gänzlich sauber

Für die FOS wurden außerdem Werk- und Schweißräume eingerichtet. Hier wird den Schülern später im Rahmen ihrer fachpraktischen Ausbildung das jeweilige Handwerk näher gebracht. „Wir haben dafür natürlich auch zwei Meister eingestellt“, so Schlemmer.

Mit den Anmeldezahlen für die FOS ist Schlemmer sehr zufrieden. Schon zu Beginn ist die FOS beinahe komplett ausgelastet. „Im vergangenen Jahr hatten wir knapp 400 Anmeldung, heuer sind es knapp 600. Die Schüler kommen gerne zu uns, das ist ein richtiger Boom“, erzählt Schlemmer.

Zufrieden war auch Landrat Wolfgang Rzehak. Man habe eine tolle Schule gesehen. „Der Schulstart kann kommen“, ist sich Rzehak sicher. Allerdings hat der Bau natürlich seinen Preis. Durch die neuen Schulen in Gmund und Holzkirchen ist der Schuldenstand des Landkreises enorm gewachsen. Große Investitionen wie in der vergangenen Legislaturperiode wird es in Zukunft kaum mehr geben können.

Hier noch einige Eindrücke von der neuen Schule in Holzkirchen:

Die Schulleiter erklären Landrat Rzehak den Pnoramaabzug im Chemielabor, in dem der Lehrer mit dem Gesicht zur Klasse Experimente durchführen kann
Die Schulleiter erklären Landrat Rzehak die Ausstattung im Chemielabor

Gymnasium Holzkirchen FOS-8

Gymnasium Holzkirchen FOS-7

Schulleiter Josef Schlemmer im kommendem Lehrerzimmer. Noch stehen einige Umzugskisten herum
Schulleiter Josef Schlemmer im kommendem Lehrerzimmer. Noch stehen einige Umzugskisten herum

Der Aufenthaltsraum für die Schüler der FOS
Der Aufenthaltsraum für die Schüler der FOS

Der Werkraum
Der Werkraum

Der Schweißraum
Der Schweißraum

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