Bunte Berglandschaften, ein Lichtermeer gespiegelt im See und ein einzigartiger Whiskey – gestern Abend stellten zwei Künstler aus dem Landkreis ihre Kunstwerke und deren besondere Bedeutung in der Tegernseer Sparkasse vor. Musikalisch untermalt wurde die Vernissage von zwei bekannten Musikern aus dem Tal.
„Die Bilder stellen alles dar, was ich mit meiner Heimat verbinde: Geborgenheit, Vertrauen, Schönheit und Träumen“ – so erklärt Daniel Glasl auf der gestrigen Vernissage in der Tegernseer Sparkasse die Gedanken hinter seinen besonderen Fotografien. Insgesamt schmücken zehn seiner Bilder die Wände der Sparkassen-Filiale.
Glasl ist Fotograf und stellt gemeinsam mit Bildhauer Fabian Diem bis zum 9. September verschiedene Kunstwerke in Tegernsee aus. „Wir kennen uns schon seit der Zeit auf dem Gymnasium“, erklärt Diem. Seit Anfang 2000 seien die beiden auch künstlerisch zusammen unterwegs. Beide Künstler haben ihre eigene Philosophie hinter ihren Werken. Glasl erklärt seine Fotografien:
Wir leben hier in einer Welt, die zum Träumen einlädt. Ich will durch einfachste Mittel aus realistischen Fotografien etwas Figurales schaffen, das jeder frei interpretieren kann.
Eines der häufigsten Motive auf der Vernissage sind Spiegelungen auf der Wasseroberfläche des Tegernsees. „Ich drehe die Fotografie dann um 90 Grad, sodass sich der Blickwinkel ändert. Aus der Spiegelung der Rottacher Kirche im See entsteht durch die Drehung beispielsweise eine Figur.“ Und aus den gespiegelten Lichtern der Seepromenade entstand so auch seine „Glühwürmchen-Serie“.
Von den heimischen Bergen ist Glasl ebenso inspiriert, doch auch hier sind es nicht nur einfach Fotos. „Ich schneide die Konturen der einzelnen Berge aus und ordne sie neu an.“ Dadurch entstehen ganz neue Berglandschaften zum Beispiel um den Wallberg herum – meist in leuchtenden Farben oder mystischem Schwarz-Weiß.
Ein Whiskey als Diplomarbeit
Neben Glasl stellte auch Diem seine Werke in der Sparkassen-Filiale aus. „Alles, was nichts mit Fotografie zu tun hat, ist von mir“, erklärt er grinsend. Der Bildhauer besuchte die Akademie der Bildenden Künste in München und präsentiert auf der gestrigen Vernissage unter anderem einen Teil seiner Diplomarbeit: Einen Whiskey.
Zuhause habe er ein Fass mit insgesamt 225 Litern des bernsteinfarbenen Einzel-Gerstenmalz-Destillats – besser bekannt als Single Malt. Davon stellte er 5,5 Liter gestern in Tegernsee aus. „Der Whiskey atmet und funktioniert wie ein Speichermedium“, erklärt Diem. Dadurch komme es zu einem Austausch zwischen Innen und Außen, da das durchsichtige Gefäß einzig mit einem Stück Watte verschlossen ist:
Jeder Mensch, der an dem Whiskey vorbeiläuft, gibt etwas von sich an ihn ab – genauso wie der Whiskey an den Menschen. Es steckt die Idee vom Sternenstaub dahinter, dass sich letztlich alles wieder in einer Substanz findet.
Seit rund einem halben Jahr ist der Whiskey abgefüllt, insgesamt dauert es allerdings acht Jahre bis zur Fertigstellung. „Am 4. Februar 2024 findet dann die Verkostung statt“, so Diem. Dieser Zeitfaktor sei wichtig, da sich automatisch die Frage stellt: „Wo bin ich in acht Jahren und was ist bis dahin alles passiert?“
Begleitet wurde die Vernissage von den zwei Musikern Dominik Oberwallner und Moritz Häußinger, bekannt aus The Voice of Germany und diversen Auftritten im Tegernseer Tal. Die Beiden untermalten die Kunstausstellung mit passenden Gitarrenklängen und ihren harmonischen Stimmen – den Sonnenuntergang im Hintergrund.
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