Geschäftsleiter im (Un-)Ruhestand

Drei Bürgermeister. 27 Dienstjahre. Ein verwaltungstechnischer Profi. So lautet die Bilanz von Rottachs scheidendem Geschäftsleiter. Gestern wurde er im Rathaus verabschiedet.

Bürgermeister Christian Köck (li.) und der scheidende Geschäftsleiter Josef Brummer bei der Verabschiedung
Bürgermeister Christian Köck (li.) und der scheidende Geschäftsleiter Josef Brummer bei der Verabschiedung

„Du hast drei Bürgermeister aufgearbeitet“, scherzte Christian Köck, Bürgermeister von Rottach-Egern, in der gestrigen Gemeinderatssitzung. Nach 27 Jahren verlässt der Geschäftsleiter Josef Brummer die Gemeinde. Köck kramte nochmal im Nähkästchen.

Neben seiner Tätigkeit in der Verwaltung machte sich Brummer vor allem durch seinen besonderen Vornamen bekannt. Er gilt als umtriebiges Mitglied der KBJP (Königlich-Bayerische Josefspartei).

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Bekannt als Menschenfreund

Brummer stammt ursprünglich aus Tandern bei Glonn, wo sich der Hauptsitz der KBJP befindet. Jetzt ist er seit 27 Jahren in Rottach und hat hier eben eine Zweigstelle der KBJP gegründet. Für die Mitglieder – und auch viele weitere Josefs, Sepps und Beppis – bedeutet das, dass sie am 19. März zur Josefi-Feier ins Tegernseer Bräustüberl kommen. Brummer hat diese Tradition wieder aufleben lassen.

Der scheidende Geschäftsleiter gilt als verwaltungstechnischer Profi. Drei Bürgermeister – Konrad Niedermaier, Franz Hafner und Christian Köck – hat er als deren „rechte Hand“ im Rathaus begleitet. Brummer gilt darüber hinaus als Menschenfreund. So sorgte er sich nicht nur um das Wohl der Gemeindebürger, sondern sah auch über den Tellerrand hinaus, wie er in einem Offenen Brief kundtat:


In Russland sind Menschen … erfroren. In Afrika sterben Tausende von Menschen den Hungertod. Ganz zu schweigen von dem Elend der Menschen im Nahen Osten … Und bei uns meinen manche Menschen, die Welt gehe unter, wenn die Straßen nicht so frei befahrbar sind wie im Sommer. Darüber sollten vielleicht diese „Grantlhuber“ in unserer Ortsgemeinschaft mal nachdenken, wenn sie sich über den gemeindlichen Winterdienst beschweren.

Jetzt, wo Brummer in den (Un-)Ruhestand tritt, kann er strenge Winter, leere Kassen und den sich immer weiter verdichtenden Ortskern von Rottach hinter sich lassen. Mit Gerhard Hofmann – bisher Kämmerer der Gemeinde – sitzt bereits ein erfahrener Nachfolger in seinem Sessel.

„Ich bin froh und stolz, dass ich in Rottach arbeiten habe können.“ So verabschiedete sich Brummer in der gestrigen Sitzung von den Gemeinderatsmitgliedern. Und morgen wird er – wie jedes Jahr – den Josefitag im Tegernseer Bräustüberl begehen. Diesmal wird es jedoch ein ganz besonderer Festtag. Denn als letzte Amtshandlung wird Brummer auch noch ein befreundetes Ehepaar trauen dürfen.

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