Integration als Innovation

Die Bürgerstiftung Holzkirchen darf sich freuen: Im Wettbewerb “Die 100 besten Innovationen querfeldein aus Deutschland” konnte diese mit ihrem Integrationsprojekt “Fokus” in der Kategorie “Gesellschaft” überzeugen und gewinnen. Gesucht wurden hierbei Ansätze, die ländliche Region neu zu denken – dazu zählt auch die Förderung des interkulturellen Dialogs.

Das Projekt “Fokus” der Bürgerstiftung Holzkirchen will die Integration zwischen Einheimischen und Ausländern fördern. Bild: halle.de
Das Projekt “Fokus” der Bürgerstiftung Holzkirchen will die Integration zwischen Einheimischen und Ausländern fördern. Bild: halle.de

Wie lässt sich das Land – also die ländliche Region – neu denken? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Wettbewerbs “Die 100 besten Innovationen querfeldein aus Deutschland”. Deutschland, das Land der Dichter und Denker, wird hier zum Land der Ideen ausgerufen. Und eine gute Idee hatte auch die Bürgerstiftung Holzkirchen mit ihrem Projekt “Fokus”, kurz für “Forum der Kulturen und Sprachen”.

“Die Botschaft von Fokus ist simpel”, sagt Klaus Offermann von der Bürgerstiftung:

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Wir wollen ausländische Mitbürger besser ins Holzkirchner Leben integrieren.

Damit das gelingt, arbeitet die Stiftung an unterschiedlichen Projekten, wie zum Beispiel der interkulturellen Dialogförderung durch Musik beim demnächst anstehenden „Festival der Kulturen“ (Herdergarten, 26. Juli, von 14-18 Uhr).

Professionell unterstützt wird das Bemühen um Integration vom Institut für Interkulturelle Kommunikation der Münchner LMU. Für Offermann ist die wissenschaftliche Begleitung durch Prof. Dr. Alois Moosmüller ein wichtiges Qualitätskriterium. “Innovativ ist das Gesamtkonzept”, sagt Offermann.

Die Jury urteilt nach vier Kriterien

Das sieht die Wettbewerbsjury offensichtlich auch so: “Holzkirchen hat überzeugt”, sagt Ellen Thieszen von der Pressestelle. Fokus ist eines von 100 ausgezeichneten Projekten, mehr als 1000 Bewerbungen wurden eingereicht. Wie Thieszen erläutert, sind vier Qualitätskriterien für die Jury-Auswahl entscheidend:

Erstens der Bezug zum Jahresthema (in diesem Fall die Zukunftsgestaltung ländlicher Regionen), zweitens die Zukunftsorientierung, drittens die Innovationskraft und Umsetzungsstärke sowie viertens die Vorbildwirkung und der Ansporn. Unterteilt wird zusätzlich in die Auszeichnungskategorien Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft, Umwelt, Bildung und Wissenschaft.

Dabei macht Thieszen klar:

Es gibt kein Patentrezept für DIE Innovation querfeldein, die alle ländlichen Regionen rettet

Nur noch kurz die Welt retten zu können, das maßen sich auch die Integrationsförderer nicht an. Dennoch betont Offermann die Wichtigkeit des Projektes – gerade im ländlichen Raum. Integration sei auf dem Land schwieriger als in der Stadt:

“Je stärker man ins Land eindringt, desto kritischer wird die Situation. Je kleiner das Dorf, desto komplizierter.” Immer noch werde vielen Ausländern mit Vorurteilen begegnet. In großen Städten sei dies anders. “Schauen Sie sich New York an, dort gibt es ein ganzes chinesisches Viertel – und das ist nicht klein. Oder gehen sie mal nach Chigaco – die polnische Gemeinde dort ist riesig.”

Offermann und seine Mitstreiter freuen sich über die Auszeichnung, die Ansporn zugleich ist. Für das Ziel des besseren Miteinanders wollen sie weiter kämpfen. “Wir geben nicht auf.”

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