“Natürliches Bedürfnis” ist zu teuer

Vor rund einem Monat forderten Kirchgänger in Valley eine Toilette in der Nähe der Kirchen. Sie argumentierten mit der Notwendigkeit einer Toilette zur Zeit der Gottesdienste. Doch der Gemeinderat erteilte dem nun eine klare Absage.

Valley hat sich gegen Dixi-Klos an seinen Kirchen entschieden
Valley hat sich gegen Dixi-Klos an seinen Kirchen entschieden.

Der Seniorenverein Darching forderte jüngst eine Toilette in der Nähe der Kirchen in Mitterdarching und Unterdarching. Schnell war klar dass nur zwei mögliche Varianten übrig blieben. Entweder die Gemeinde entscheidet sich für Luxus-Dixi-Klos oder aber sie muss fest installierte Toiletten bauen.

„Wenn wir so etwas machen, dann muss es auch behindertengerecht sein“, findet Bürgermeister Andreas Hallmannsecker. Im Vorfeld der vergangenen Sitzung habe man sich nun bei den Nachbargemeinden erkundigt welche Erfahrungen diese mit Toiletten an Kirchen gemacht hätten und vor allem wie teuer diese Lösungen sind. „Klar ist: feste Klos kosten sehr viel Geld“, weiß Hallmannsecker.

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Teure Toiletten

So habe Irschenberg beispielsweise ein Toilettenhäuschen mit zwei Toiletten für rund 80.000 Euro gebaut. Ein Haus mit einer Toilette ist hingegen schon für 14.000 Euro gebaut worden. „Ich denke nicht, dass das bei uns viel günstiger zu haben wäre“, so Hallmannsecker. Zusätzlich würden auch die jährlichen Reinigungskosten mit bis zu 3.600 Euro zu buche schlagen.

Aber auch die vermeintliche Billig-Variante mit Dixi-Klos ist nicht ganz preiswert. Rund 2.600 Euro Miete pro Jahr würden die mobilen Toilettenhäuschen wohl kosten. Doch von dieser Lösung waren die Valleyer Gemeinderäte ohnehin nicht besonders angetan. „Wenn überhaupt sollten wir über fest installierte Toiletten nachdenken. Dixi-Klos würden viel weniger angenommen werden“, ist Michael Stacheter (VL) überzeugt. Außerdem würden diese auch nicht ins Ortsbild passen, findet der Bürgermeister.

Vorhandene Möglichkeiten ausschöpfen

In erster Linie ging es jedoch darum, ob man überhaupt Toilettenhäuschen anschaffen sollte. „Wenn ich mir den Aufwand und die Kosten gegenüber dem Nutzen ansehe muss ich sagen: Das passt einfach nicht zusammen “, findet Johann Lindmeier (FW). Außerdem, warf Magnus Epp jun. (FW) ein, müsse man alle Kosten mal vier rechnen, da dann jede Kirche im Gemeindegebiet solche Toiletten bekommen müsste.

Am Ende entschied man sich gegen neue Toiletten an der Kirche. Vielmehr wolle man die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen. „So wie ich das verstanden habe geht es doch sowieso nur um die Gottesdienste, oder?“, fragt Cordula Killer (FW). Daher soll in Mitterdarching in Zukunft der leerstehende Pfarrhof aufgesperrt werden oder mit dem Wirt des Darchinger Hofs über eine gemeinsame Nutzung der Toiletten verhandelt werden.

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