Overs soll zum Rapport

Die Gäste- und Übernachtungszahlen im Tegernseer Tal sind in diesem Jahr bisher durchwachsen. Besonders Rottach-Egern musste stärkere Einbußen hinnehmen.

Im Gemeinderat will man diese Zahlen nun genauer hinterfragen – und erhofft sich Antworten von den Verantwortlichen der TTT.

Anastasia Stadler ist Gemeinderätin und Gastgeberin - Jetzt fordert sie Erklärungen für den Rückgang der Gästezahlen / Quelle: Archivbild - Versammlung Verkehrsverein
Anastasia Stadler ist Gemeinderätin und Gastgeberin – Jetzt fordert sie Erklärungen für den Rückgang der Gästezahlen / Quelle: Archivbild – Versammlung Verkehrsverein (Anastasia Stadler: rechts stehend im Bild)

Die Gäste- und Übernachtungszahlen in Rottach-Egern sind überwiegend rückläufig. Außer im Mai und Juni wurden in allen Monaten weniger Gäste in der Gemeinde verzeichnet als noch 2013. Auch die Übernachtungszahlen waren bisher nur in drei Monaten besser als im Vorjahr. Zur Erläuterung: Die Gästezahlen summieren die anreisenden Gäste, die Übernachtungszahlen die Nächte, die der jeweilige Gast im Ort bleibt.

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Besonders starke Gästeverluste mit Minus 23 und Minus 21 Prozent gab es im Februar und März. Auch an Übernachtungen hat die Gemeinde in diesen Monaten eingebüßt. Da auch der Juli und der August schwächer als im Vorjahr ausfielen, fordert der Rottacher Gemeinderat jetzt eine Erklärung vonseiten der Tegernseer Tal Tourismus GmbH.

„Schlechtes Wetter als Erklärung reicht nicht“

Gemeinderätin Anastasia Stadler (CSU), selbst Touristikfachfrau und Gastgeberin auf dem Webermohof, wundert sich über diese Zahlen und möchte sie nicht einfach so zur Kenntnis nehmen. Sie fordert eine Erklärung von der Tegernseer Tal Tourismus GmbH, die monatlich die Gästezahlen erhebt. „Sechs Monate minus sind mir zu viel – und die Erklärung mit schlechtem Wetter zu wenig“, sagte sie am Ende der Rottacher Gemeinderatssitzung. „Ich hätte gerne, dass Herr Overs hier Rede und Antwort steht.“

Bürgermeister Christian Köck warf ein, dass der August angesichts des schlechten Wetters doch besser ausgefallen sei, als vermutet. Er schlug aber vor, für die nächste Sitzung neben TTT-Chef Georg Overs für grundsätzliche Informationen auch die Leiterin des Gäste- und Anbieterwesens, Petra Berger, einzuladen, die zu den Zahlen im Detail Auskunft geben könne. Auch andere Gemeinderäte signalisierten Interesse an einer Erklärung.

Frühere Abreise oder alternative Reiseziele

Betrachtet man die von Stadler angesprochenen Werte, zeigen sich tatsächlich interessante Schwankungen – von denen allerdings manche andere Talgemeinde ebenso betroffen ist. „Natürlich war das schlechte und unbeständige Wetter in diesem Sommer ein Grund“, erklärt Petra Berger. „Durch die Schlechtwetterphase hatten viele Vermieter die Problematik, dass Gäste früher abreisen wollten, als sie eigentlich geplant hatten.“

Der eine oder andere Urlauber mag aufgrund der schlechten Wetterprognosen für den Tegernsee auch gleich woanders hingereist sein. „Die neuen Medien bieten dem Gast ja sehr viel Flexibilität beim Finden und Buchen seiner Reiseziele“, erläutert Berger weiter. Um das Optimum an Erholung aus der begrenzten Urlaubszeit herauszuholen, dürfte so mancher in diesen Sommeferien ein sonnenverwöhnteres Gebiet als den Tegernsee bevorzugt haben.

Angebote bei schlechtem Wetter erhöhen

Da sich das Wetter im Sommer während der letzten Jahre immer wieder einmal unzuverlässig gezeigt hat, regte Bürgermeister Christian Köck in der Sitzung am Dienstagabend auch an, sich über entsprechende Programme Gedanken zu machen, die den Gästen in Schlechtwetterphasen Unterhaltung bieten. Damit könnte man Alternativen zur verfrühten Abreise schaffen und die Urlauber im Tegernseer Tal halten.

Das Tal hat derzeit jedoch nur wenige solcher Alternativangebote vorzuweisen. Beispiele sind die Seesauna in Tegernsee oder der Badepark und die Spiel- und Sportarena in Bad Wiessee. Letztere bietet ein reichhaltiges Angebot an Spiel- und Sportmöglichkeiten für verschiedene Altersgruppen. Sollte die Gemeinde Bad Wiessee den Um- und Neubau des Thermenkomplexes nach den Plänen von Matteo Thun verwirklichen, müsste diese Institution allerdings weichen. Daher wäre die Schaffung von Alternativen an anderen Standorten durchaus sinnvoll. Auch damit will sich der Rottacher Gemeinderat demnächst befassen.

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