Steuern rauf für Tegernsee

Der Haushalt der Stadt Tegernsee steht solide dar. Doch höhere Abgaben an den Landkreis sowie der Neubau des Feuerwehrhauses werden in den kommenden Jahren die Rücklagen der Stadt schmelzen lassen. Die Tegernseer Bürger müssen daher schon jetzt höherer Gebühren und Steuern in Kauf nehmen.

Bislang liegt die Trinkwasserversorgung noch in der Hand der Gemeinden. Mit TITIP könnte sich dass allerdings ändern
Unter anderem für ihr Wasser müssen die Tegernseer künftig mehr zahlen.

Der Tegernseer Kämmerer kann zufrieden sein. Die Stadt steht derzeit mit ihrem Haushalt gut dar. Zwar drücken Tegernsee aktuell fast sieben Millionen Euro Schulden, was etwa der doppelten Höhe der Pro-Kopf-Verschuldung vergleichbarer Gemeinden in Bayern beträgt.

Doch bis auf zwei Prozent entfallen diese alle auf kostendeckende Einrichtungen oder Gaststätten, die sich über Gebühren oder Mieten selbst finanzieren. Zudem verfügt die Stadt noch über ausreichende Rücklagen in Höhe von über vier Millionen Euro.

Anzeige

Neues Feuerwehrhaus belastet Haushalt

Allerdings wird der Haushalt in den kommenden Jahren stark belastet werden. So werden in diesem Jahr noch Restkosten für die Sanierung des Radolinhauses in Höhe von 500.000 Euro fällig. Zudem steigt die Abgabe an den Landkreis. Vor allem aber schlägt der Neubau beziehungsweise die Sanierung des Feuerwehrhauses zu buche.

Diese war nötig geworden, da das aktuelle Haus nicht mehr den Anforderungen eines modernen Feuerwehrhauses entspricht. Unter anderem sind die Garagen für die Fahrzeuge zu eng. Die Gesamtkosten für die Maßnahme werden auf etwa 6 Millionen Euro geschätzt, von denen etwa 10 Prozent vom Staat bezuschusst werden.

Dafür muss Tegernsee an seine Rücklagen gehen. Von derzeit 4 Millionen Euro werden diese wohl auf etwa 800.000 Euro bis 2019 schrumpfen. Dennoch ist Kämmerer Jürgen Mienert zufrieden. Trotz der starken Belastung durch den Feuerwehr-Neubau sei der Haushalt ausgeglichen, neue Kredite seien nicht notwendig.

Steuern und Gebühren werden erhöht

Auch die meisten Stadträte waren mit dem Haushalt zufrieden. Florian Kohler von der Bürgerliste sagte, man stehe finanziell solide dar. Dennoch müsse man ein vorsichtiges Auge auf künftige Investitionen haben. Thomas Mandl von der SPD gab allerdings zu bedenken, dass der Haushalt „auf Kante genäht ist“. Er befürchtet, dass damit die Handlungsfähigkeit der Stadt eingeschränkt werden könnte. Daher schlug er vor, 2017 eventuell einen Kredit aufzunehmen. Doch Bürgermeister Johannes Hagn erteilte dem eine Absage.

Ohne die Aufnahme weiterer Kredite ist allerdings die Mithilfe der Tegernseer Bürger gefragt. So will der Stadtrat die Grundsteuer A und B erhöhen. Diese liegen aktuell im Landesdurchschnitt. Während der Hebesatz von „A“ von 290 auf 310 angehoben wird, steigt der Satz von „B“ von 300 auf 330 steige. Laut Mienert sei die Erhöhung nötig, „andernfalls müssten wir draufzahlen“. Die Maßnahme bringt eine Mehreinnahme von etwa 80.000 Euro.

Gleichzeitig sollen die Wasserpreise angehoben werden. „Diese sind trotz bester Qualität in Tegernsee landkreisweit am niedrigsten“, weiß Mienert. Daher hat man sich dazu entschieden, die seit knapp 20 Jahren konstanten Preise neu zu berechnen. Damit erfüllt die Stadt auch eine Forderung des Landratsamts. Insbesondere im Hinblick auf kommende Investitionen hatte die Aufsichtsbehörde hier Anpassungen gefordert.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner