Stören Jugendliche die Wiesseer Stille?

Die Seepromenade in Bad Wiessee wird in der Regel von älteren Gästen für einen Spaziergang genutzt. In diesem Sommer hat eine Gruppe Jugendlicher die Stille aufgemischt. Laute Musik und Rollergebrumme waren abends keine Seltenheit. Das fanden einige Bürger nicht besonders amüsant.

An der Wiesseer Seepromenade haben sich diesen Sommer vor allem Abends Jugendliche aufgehalten – das sorgte für Unmut

Die Seepromenade in Bad Wiessee ist beliebt bei Urlaubern. Tagsüber flanieren zahlreiche Kurgäste entlang des Tegernsees. Abends scheint dort aber in diesem Sommer etwas mehr geboten gewesen zu sein. Eine Gruppe von Jugendlichen soll das Gebiet rund um den Pavillon zu ihrem neuen Treffpunkt auserkoren zu haben. Ein Leser beschreibt seine Beobachtungen so:

Seit April besetzen Jugendliche immer wieder die Sitzgelegenheiten gegenüber von den Schachfeldern in Bad Wiessee. Seit den Sommerferien so gut wie jeden Tag, solange das Wetter nicht regnerisch ist. Bereits ab zirka 17 Uhr kommen sie mit ihren lauten Motorrädern an die Seepromenade. Führen dann immer wieder ihren Freunden die neusten Tricks mit ihren Rollern vor (Wheelies, Drifts, etc). Aber dabei bleibt es nicht, sie schreien sich gegenseitig lauthals an und machen Brunftschreie. Spielen mit vollster Lautstärke, hauptsächlich deutschen Gangster-Rap ab, obwohl nur paar hundert Meter weiter die Kurmusik spielt. Je später der Abend desto mehr Leute kommen – Zigaretten, Bier und andere alkoholische Getränke werden konsumiert. Nicht jeder ist von diesen Leuten 18 Jahren alt.

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Auch die Gemeinde Bad Wiessee hat von den Vorfällen gehört, das bestätigt Maximilian Macco vom Ordnungsamt vor zwei Wochen. „Bereits vor geraumer Zeit wurde uns angezeigt, dass sich eine Gruppe Jugendlicher vermehrt abends in Teilbereichen der Seepromenade aufhält.“ Hierbei solle unter anderem laute Musik abgespielt und die Seepromenade mit Rollern/Motorrädern befahren werden.

Kaputt gemacht haben die Jugendlich aber wie es scheint noch nichts. An Tischen, Bänken oder Bäumen gebe es keine Schäden oder eine Verunreinigung durch leere Flaschen oder Zigaretten, so Macco weiter. Bisher konnten Gemeindemitarbeiter die Jugendlichen noch nicht persönlich vor Ort antreffen. Auch bei der Wiesseer Polizei sei nach dem Wissensstand von Macco noch kein Vorfall aktenkundig. Trotzdem weiß die Gemeinde um das Problem und dass sich Anwohner oder Hotelbetreiber von der abgespielten Musik gestört fühlen können. Die Jugendlichen müssen sich hier natürlich an die Verordnung halten. Macco betont jedoch:

Wir distanzieren uns jedoch von etwaigen Aussagen und weisen sämtliche Behauptungen zurück, welche die Jugendlichen als „Störfaktor“ o.ä. bezeichnen. Die Seepromenade ist ein wesentliches Attraktivitätsmerkmal von Bad Wiessee und steht jedermann zur Verfügung.

Das bedarf einem gewissen Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme. Ein Alkoholverbot sei derzeit nicht vorgesehen. Außerdem seien bereits seit mehreren Wochen keine Hinweise oder Anregungen diesbezüglich aktenkundig geworden und nach Rücksprache mit Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs auch keine nennenswerten Verunreinigungen ersichtlich, so Macco abschließend. Der nahende Winter sollte das Problem an Wiessees Flaniermeile dann wohl ohnehin von selbst lösen.

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