Therapiehalle an der Point kann kommen

Es hat viel Zeit gekostet und unendliche Diskussionen ausgelöst. Doch nun ist es soweit: Die Therapiehalle an der Point wurde genehmigt. Wir haben mit Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn über die jahrelange Planung gesprochen. Und auch der Betreiber hat sich bereits geäußert. Denn noch ist man nicht am Ziel.

Die neue Therapiehalle an der Point wird ein Ausmaß von 40,80 mal 33,60 Meter haben mit einer Höhe von rund 5,30 Meter. / Quelle: Archiv

Zuletzt war die Therapiehalle der Deutschen Rentenversicherung (DRV) im Juli Thema im Tegernseer Stadtrat. Damals wurde über die neue Fassade diskutiert. Letztlich einigte man sich darauf, dass den Hauptteil eine Fensterfront bilden soll. Den Rest der Fassade wolle man in einer waagrechten, naturfarbenen Holzverschalung gestalten lassen.

Nun hat die DRV aufgrund des Stadtratsbeschlusses zur Fassadengestaltung einen Antrag auf Baugenehmigung für die Therapiehalle eingereicht. „Die Planung entspricht der fünften Änderung des Bebauungsplanes, die der Stadtrat im Juli 2018 als Satzung beschlossen hat“, erklärte Bauamtsleiterin Bettina Koch in der vergangenen Stadtratssitzung.

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Bauantrag einstimmig genehmigt

Auch die Stellplatzfrage wurde mittlerweile geklärt. Da die ambulanten Therapieplätze durch das neue Gebäude von bisher fünf auf zwölf erweitert werden sollen, wären nämlich zusätzliche Parkplätze notwendig gewesen. Diese Stellplätze entfallen nun, da „21 frühere Doppelzimmer in der Orthopädischen Klinik in Einzelzimmer geändert worden sind“, so Koch. Zudem sei vertraglich vereinbart, dass an der Fassade kein verspiegeltes Glas verwendet werden dürfe. Einer Genehmigung stand somit nichts mehr im Weg.

„Ich finde es gut, dass jetzt der Antrag kommt“, schmunzelte Thomas Mandl (SPD), bevor der Stadtrat einstimmig den Bauantrag für die Therapiehalle final absegnete. Damit spielte er auf die jahrelangen Diskussionen und Planänderungen an. Auch Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) erinnert sich noch gut an die Anfänge dieses Prozesses: „2014 habe ich mein Amt übernommen und damit auch den Bebauungsplan zur Klinik.“

Damals hätten ihn allerdings einige Punkte an den Planungen gestört. Unter anderem sei der Neubau zu nahe an das Ufer heran geplant worden und hätte, von der Schwaighofanlage aus gesehen, mit dem gegenüberliegenden Hotel eine Art Riegelwirkung entfaltet. „Insbesondere die Wandhöhe am See war sehr hoch und wäre mit dem davor geplanten Wall alleine wegen der schieren Höhe nicht kaschiert worden“, so Hagn gegenüber der TS.

2014 begann man mit den Neuplanungen

Auch wurde seiner Meinung nach in allen vorherigen Diskussionen außer Acht gelassen, dass, auch aufgrund der guten Belegung, ganzjährig ab dem Abend eine erhebliche Lichtabstrahlung vom Gebäude ausgegangen wäre. „Dies hätte die Egerner Bucht vor allem nachts massiv beeinträchtigt“, so Hagn.

Deswegen haben wir damals einen Termin im Landratsamt vereinbart, um zu klären, ob die vorliegende Planung unter anderem mit dem Landschaftsschutz vereinbar ist.

Dies sei überraschenderweise aber nicht der Fall gewesen. „Ich hatte angenommen, dass dies im Laufe der bisherigen Planungen geklärt worden wäre“, erinnert sich der Rathaus-Chef. Daraufhin wurde dem Stadtrat damals vorgeschlagen, den Bebauungsplan „Orthopädische Klinik“ erneut öffentlich auszulegen, damit ein transparentes Verfahren und Einholung aller Stellungnahmen gewährleistet ist. „Im Oktober 2014 nahm die Deutsche Rentenversicherung dann den Antrag auf Erstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zurück und machte damit den Weg für die Neuplanungen frei“, so Hagn.

In mehreren Sitzungen wurden dann die Notwendigkeiten seitens der Klinik zum Erhalt des Standortes sowie alle möglichen Vorschläge zur Umsetzung zunächst gesammelt und diskutiert. Anschließend seien diese Vorschläge dann von den Behörden geprüft worden. Dieses Verfahren, also Beratung, Prüfung und Wiedervorlage, dauerte bis Oktober 2015. Im Oktober 2015 stellte die DRV dem Stadtrat und der Öffentlichkeit dann den Drei-Stufenplan zur Erweiterung und Modernisierung der Orthopädischen Klinik vor.

Zur Sitzung wurde ein Schaugerüst auf der Point am künftigen Standort des Bettenhauses aufgestellt. Direkt im Anschluss an die öffentliche Sitzung fand ein Erläuterungstermin von Stadt und DRV im Rathaus für Presse und Schutzgemeinschaft statt. Gestern erfolgte nun die zweite Stufe: Der Bauantrag wurde eingereicht und genehmigt. Das Resümee des Bürgermeisters?

Es braucht Zeit, um eine Lösung zu finden, die alle Belange berücksichtigt. Es war ein langer Prozess, der alle Beteiligten während der letzten Jahre intensiv beschäftigt hat.

Das jetzige Ergebnis sei laut Hagn ein „Ausfluss einer kooperativen und guten Zusammenarbeit aller Fraktionen im Tegernseer Stadtrat, mit dem ich persönlich sehr zufrieden bin.“ Neben der Stadtverwaltung zeigt sich auch die DRV erleichtert über diese Entwicklung: “Wir freuen uns sehr und sind dankbar, dass die Stadt Tegernsee unseren Bauantrag befürwortet hat“, erklärt Jan Paeplow, Pressesprecher der DRV Bayern Süd auf Nachfrage.

Mit sei mit dem Ergebnis der Planung ausgesprochen zufrieden. „Die Entscheidung über den Bauantrag obliegt nun dem Landratsamt Miesbach. Den Bescheid müssen wir abwarten.“ Wann die Therapiehalle letztlich gebaut werden soll, könne laut Paeplow derzeit noch nicht genau gesagt werden, „da das vom Erhalt der Baugenehmigung abhängig ist. Wir wünschen uns aber einen möglichst zeitnahen Baubeginn“, so Paeplow abschließend.

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