„Wir geben unser Bestes“

Große Häuser, schicke Autos, teure Klamotten – neben dem Luxusleben am Tegernsee gibt es auch hilfsbedürftige Menschen. Um ihnen zumindest den Zugang zu Lebensmitteln leichter zu gestalten, wurde die Gmunder Tafel vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Jetzt werden den Ehrenamtlichen Vorwürfe gemacht. Zu Unrecht, wie die Betreiber betonen.

Helga Auth von der Gmunder Tafel versorgt Bedürftige im Tegernseer Tal. Sie kann die aktuellen Vorwürfe nicht nachvollziehen.
Helga Auth von der Gmunder Tafel versorgt Bedürftige im Tegernseer Tal. Sie kann die aktuellen Vorwürfe nicht nachvollziehen.

Die Gmunder Tafel ermöglicht Hilfsbedürftigen aus dem gesamten Tegernseer Tal einen leichteren und vor allem günstigeren Zugang zu Lebensmitteln. Für einen Euro können sich Personen mit einem Sozialausweis das Essen aussuchen, das sie benötigen und sich in normalen Geschäften nicht leisten können.

Vor knapp neun Jahren gründeten Helga Auth und Monika Fabian die Tafel. Viele Freiwillige und Ehrenamtliche engagieren sich seitdem dort. Doch nicht alle sind zufrieden mit diesem Angebot. Unsere Redaktion hat ein Beschwerdeschreiben erreicht, in der vor allem der Zustand der Lebensmittel bemängelt wird.

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„Verdorben und verschimmelt“

Auslöser für den Ärger sei laut dem Schreiben eine Eierpackung gewesen. Zwar hätten dem Haltbarkeitsdatum nach die Eier in Ordnung sein müssen, doch scheinbar handelte es sich hauptsächlich um kaputte sowie teilweise stinkende Eier:

Wenn ganze Packungen schon am Ausgabetag verdorben und verschimmelt sind, dann wundert man sich, was der Lebensmittelhandel teilweise bereit ist, tatsächlich weiterzugeben.

Doch der Verfasser des Briefes sieht auch beim Diakonie-Verein als Träger der Gmunder Tafel den Fehler. Er habe seine Verantwortung ignoriert. Auth kann das nicht nachvollziehen: „Die Sache ist für mich lachhaft.“ Sie habe den Brief am vergangenen Wochenende vorgelesen und die Leute seien schockiert und entrüstet gewesen.

Für Auth und ihre Mitarbeiter sei so ein Fall wirklich traurig, denn sie gäben tagtäglich ihr Bestes. Gerhard Brandl, Pressesprecher des Landratsamts Miesbach, kann die Vorwürfe indes nicht bestätigen:

Auch in Supermärkten gibt es manchmal Waren, die nicht mehr zum Verzehr geeignet oder kaputt gegangen sind, wie zum Beispiel Eier. Das kann passieren.

Außerdem würden vom Landratsamt in regelmäßigen Abständen die Tafeln im Landkreis kontrolliert und die Lebensmittel auf ihren Zustand geprüft. Laut Auth sei erst vergangenen Samstag eine Lebensmittelkontrolle in Gmund gewesen, „ohne jegliche Beanstandung“. Es sei alles sauber und korrekt gewesen.

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