MTB-Trail durchs ganze Tal geplant

Florian Hornsteiner plant eine neue Tourismusattraktion: Einen Mountainbiketrail rund um das Tal. Aktuell versucht er die Gemeinden davon zu überzeugen. In erster Linie will Hornsteiner damit Konflikte aus der Welt schaffen. „Sonst haben wir in ein paar Jahren gar keine Mountainbiker mehr hier.“

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Florian Hornsteiner, Veranstalter des jährlichen Mountainbike-Festivals in Rottach-Egern, hat eine Mission. Er will die Gemeinden von einem ganzjährigen Mountainbiketrail rund um das Tal begeistern.

Vergiftete Stimmung

Hintergrund sind seine Erfahrungen bei dem Festival. Im vergangenen Jahr mussten die Strecken drei Mal umgeplant werden, da Grundstücksbesitzer ihre Genehmigung für die Überfahrt zurückgezogen hatten. Ein Aufwand, der auf Dauer nicht zu stemmen sei. „Dann gibt es vielleicht gar kein Festival mehr.“ Grund ist die größer werdende Abneigung gegen den Sport an sich.

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Insbesondere zwischen den Almbauern und den Mountainbikern sei die Stimmung vergiftet, wie Anton Maier (CSU) bestätigte. Diese würden Zäune offen lassen, Verbotsschilder ignorieren und bei Unfällen auch noch die Bauern zu Schadenersatz verpflichten. „Ich sag nicht, dass alle Mountainbiker so sind, aber es gibt immer mehr schwarze Schafe“, so Maier. Ein Problem, dass auch Hornsteiner bewusst ist. Aber: „Das ist nicht das Klientel, das wir anziehen wollen.“

Bleibt der Konflikt zwischen Wanderern und Bikern. Durch den neuen Trail, der ausgewiesen für Biker sein wird, sollen die Mountainbiker kanalisiert werden. So sollen sich Wanderer und Biker immer seltener in die Quere kommen und somit die Attraktivität für beide Seiten gesteigert werden.

Mountainbiker als Wirtschaftsfaktor

Hornsteiner ist überzeugt: „Die Biker kommen sowieso“. Eben, weil das Tal für Biker so attraktiv ist. Darüber hinaus seien die Biker auch ein veritabler Wirtschaftsfaktor, den es zu erhalten gilt. Viele würden ihren Urlaub hier verbringen oder zumindest zum Essen gehen.

Der neue Trail soll nun auch eine neue Herausforderung schaffen. So soll er über etwas abseits gelegene Wanderwege führen und auch andere Regionen wie Schliersee oder Achental mit einbeziehen. Im Internet könne man dann seine Route und gefahrene Zeit nachverfolgen. Für die Registrierung soll eine Gebühr verlangt werden, über die sich der Trail selbst finanziert.

Dazu braucht es aber zunächst ein generelles „Ja“ zum Mountainbiken im Tal. Tegernsee hat dies bereits gegeben und auch Rottach schloss sich dem an. Man will auch zukünftig die Biker wegen ihrer touristischen Bedeutung im Tal halten. Zudem könnte das Festival so jedes Jahr dieselbe Streckenführung nutzen.

Biker müssten sonst ausgesperrt werden

Dennoch sind noch viele Fragen offen: Wer betreibt den Trail, was kriegen die Grundstücksbesitzer, wer koordiniert die Anmeldungen? All diese Fragen müssten nun in der weiteren Planung geklärt werden, sollten auch die restlichen Gemeinden ihre Zustimmung geben.

Hornsteiner war aber zunächst froh über das positive Befinden der Rottacher. Denn ohne diesen Trail, so fürchtet der Experte, müsste man die Biker in wenigen Jahren ganz aus dem Tal aussperren, will man die Konflikte mit Wanderern vermeiden. Ein Szenario, das die Rottacher vermeiden wollen.

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