Altes Stehpult, dicker Ordner, neuer Bürgermeister

Etwas gewöhnungsbedürftig sei die Rolle des Bürgermeisters, sagt Alfons Besel. Seit Dienstag sitzt er als neues Gemeindeoberhaupt auf dem Chefsessel im Gmunder Rathaus. Wie sich sowas anfühlt? Wir haben nachgefragt.

Das Stehpult ist ihm geblieben: Alfons Besel hat mit einem “dicken Ordner” sein Bürgermeister-Amt angetreten. /Foto: Felix Wolf

Am 11. März gewann der 51-jährige Alfons Besel (FWG) die Stichwahl gegen den 39-jährigen Franz von Preysing (CSU). Knapp 200 Stimmen machten den Unterschied. Am Dienstag rückte Besel nun auf den Chefsessel im Gmunder Rathaus und tritt die Nachfolge von Georg von Preysing (CSU) an. Letzerer hatte das Amt des Bürgermeisters 18 Jahre lang inne.

Eine öffentliche Amtsübergabe war nicht geplant. Stattdessen wurde der erste Arbeitstag von Alfons Besel eine reine Arbeitssitzung. Das Treffen mit Georg von Preysing dauerte mehrere Stunden. Wie Besel betont, war „die Übergabe sehr gut vorbereitet.“ Die Atmosphäre sei entspannt und kollegial verlaufen. Nächsten Montag wolle man sich nochmals treffen, um noch offenen Punkte abschließend zu besprechen.

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„Es fühlt sich ziemlich vertraut an“

Zwar sei die Rolle des Bürgermeisters als öffentliche Person noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, sagt Besel, aber die Betriebsabläufe seien ihm ja bestens bekannt. Und auch die Mitarbeiter kenne er größtenteils. „Es fühlt sich ziemlich vertraut an.“ Unabhängig von der Verwaltung hätte er bereits alle Betriebsbereiche (Bauhof, Kinderkrippe, Kindergarten) besucht.

Aktuell vorzubereiten sei die Bauausschuss- und Gemeinderatssitzung. Seine erste Amtshandlung sei gewesen, die Einladung zur nächsten Sitzung zu unterschreiben. Ansonsten beschäftige ich sich damit, einen aktuellen Überblick zu bekommen über alle laufenden Verwaltungsverfahren und Bauprojekte.

Das alte Stehpult ist auch noch da

An Erfahrung in der Gemeindeverwaltung mangelt es dem zweifachen Familienvater nicht. Bereits seine Ausbildung hatte er dort absolviert. Bis 2001 leitete er das Gmunder Bauamt. Danach war er 13 Jahre lang Geschäftsleiter der Gemeinde, bis er 2014 ins Landratsamt wechselte. Dort füllt inzwischen Martin Pemler – Leiter der Verwaltung und Baubehörde – interimsweise die Lücke.

Jetzt ist er ins Gmunder Rathaus zurückgekehrt. Sein Stehpult, das er vor über drei Jahren zurückgelassen hatte, hat er auch wiedergefunden. Auf seinem Schreibtisch liegt ein dicker Ordner. Georg von Preysing hat ihm diesen gut vorbereitet – mit allen Projekten und persönlichen Einschätzungen – übergeben.

Ob er an seinem neuen Arbeitsplatz was verändern will? Das Büro sei zweckmäßig eingerichtet, sagt Besel. Außer Malerarbeiten sei nichts geplant. Dafür widmet er sich jetzt den Themen, die er im Wahlkampf angesprochen hat. „Unsere Heimat ist ein Schatzkästchen. Und dieses Schatzkästchen zu bewahren und gleichzeitig in eine gute Zukunft zu führen, ist eine große Verantwortung, der ich mich mit Leidenschaft widmen werde.“ Dazu hat Alfons Besel nun die Möglichkeit.

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